Nicht nur das Geld

Der massive Verluste von Kirchen wird das Gesicht unserer Dörfer und Städte sehr verändern. Manches wird wieder auf ein Niveau von vor 1950 zurückgefahren, aber zugleich sprießen die Moscheen einerseits und der zunehmende religiöse Analphabetismus der Deutschen andererseits.

Nimmt man dann noch die Digitalisierung hinzu und das Ausblenden der Not der finanzschwächeren Bevölkerung zugunsten von solchen aberwitzigen Almosenideen wie „bedingungsloses Grundeinkommen“, dann kann einem schon Angst und Bange werden.

Wenn mich jemand konkret fragt, wohin die Reise geht und vor allem wie man darauf reagieren soll, spüre ich in mir eine große Ratlosigkeit. Mitunter mache ich auch die Erfahrung, dass, egal was man tut, das schlechte Image oder das kolportierte Vorurteil immer stärker ist. Das ist sehr frustrierend.

Das Geld ist im Grunde genommen der Strohhalm im Maulwurfshügel: Das eigentliche Problem ist tief in der Erde. Wenn ich nach biblischen Parallelen suche, finde ich immer wieder die alttestamentliche Tempelkritik:

Israel hatte sich so sehr an seinen Tempel gewöhnt, dass es anfing an seine eigene Propaganda zu glauben („Was kann uns denn passieren? Wir haben den Tempel!“) und von einer gelebten Gottesbeziehung nur noch Kult und Einhalten von Regeln übrig blieb.

Ähnlich im NT, wo Johannes die Menge anherrscht, dass sie sich nichts darauf einbilden sollten, Kinder Abrahams zu sein: Die könne Gott auch aus Steinen machen.

Wir haben uns, vielleicht auch in Frontstellung zum damaligen Feind im Osten, jahrzehntelang in der Sonne der Einbildung geaalt, dass wir die Guten sind, ohne uns daran zu stoßen, wie unter dem schönen Schein so vieles zerbröselte. Und nun haben wir den Salat und müssen wieder lernen, ganz kleine Brötchen zu backen …

 

(Verfasser ist der Redaktion bekannt)

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