Signale an Gremien im Bistum

Leserbrief an das Neue Ruhrwort über seine Berichterstattung zu St. Ludgerus E-Werden von Hubert Kauker.


Das Neue Ruhrwort berichtete in großer Aufmachung über außerordentliche Dinge. In St. Ludgerus Essen-Werden ging soeben nach zehnmonatiger Dauer eine vom Bischof angeordnete außerordentliche Visitation zu Ende. Wenn das so ist, sollten sich aber sämtliche Ohren in den Pfarreien des Bistums aufrichten. Es geht um brisante Fragen. PEP. Geglättet sind die Wogen keineswegs.

Transparenz und Informationsweitergabe müsste sicher an vielen Orten sauber buchstabiert werden.

In dem 39seitigen Visitationsbericht (VB) findet sich, dass jahrelang vieles falsch gemacht wurde, allerdings fanden die Visitatoren keine illegitimen Absichten; wie schön. Die Abläufe im PEP wiesen erhebliche Mängel auf. Auch diese waren, so der VB, verzeihlich, wurden sogar schon abgestellt; das beruhigt. Alle Gewalt geht eben vom Pfarrer und den ihm zuarbeitenden „Gremien“ aus. Kein Wunder, dass nach seitenlangen, ermüdenden Auszügen aus dem Kirchenrecht am Ende allen Verantwortlichen bescheinigt wurde, alles ordnungsgemäß gehandhabt zu haben. So die vom Bischof bestellten und von ihm abhängigen hochkarätigen Kirchenrechtler. Objektiv? Hoffen wir es.

Dass man Konflikte jedoch auch inhaltlich aufarbeiten sollte und gestellte Fragen wirklich beantwortet werden sollten, schien nicht das Anliegen der Visitation gewesen zu sein. Man fragt sich nach dem Lesen von Artikel und VB verblüfft: worum geht es da eigentlich ganz genau? Das muss man sich aus vagen und abstrakten Worten selbst zusammenreimen. Etwas mehr Klartext, wo denn „die Hütte brennt“, wäre gut gewesen.

Aber hochinteressant, welche Vorschläge der Bericht am Ende macht. Also doch nicht soviel ausufernde Geheimhaltung?

Gremien im Bistum: macht etwas daraus!

Sollte es nicht selbstverständlich sein, wenn der Bischof bei jeder, auch turnusmäßigen, Visitation, alle kritischen Stimmen der jeweiligen Pfarrei zu sich einlädt und zum Dialog ermuntert? Auch wenn sie gerade nicht in einem Gremium sitzen. Man muss ja nicht erst reagieren, wenn alles eskaliert.

Hubert Kauker, 01.06.2023

Eine Antwort auf „Signale an Gremien im Bistum“

  1. Den Leserbrief finde ich ausgezeichnet formuliert!
    Ich schlage nur vor, dass Sie einfügen, dass auch Sie und fünf andere Bekannte in allen ihren Pfarreien die gleichen negativen Erfahrungen machen, damit Bistum, Gott und die Welt erfahren, dass weder Sie noch wir ein Einzelfall sind, sondern das Bistum das Problem ist.

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