Bereits im Jahre 2014 schrieb Johannes Röser warnende Worte und rief die Bischöfe auf, ihre Verantwortung ernster zu nehmen. Seine Worte werden zunehmend unüberhörbarer.
Die vielen üblichen Bischofsworte sind zu sehr und zu oft einseitig orientiert an moralischen Dingen, an Sozialproblemen. Es erregt schon Aufsehen, wenn einer einmal etwas zu „Öko“ sagt.
Doch fast alles ist fast immer banal.
Da wird nicht viel mehr in Endlos-Wiederholungen geäußert als das, was andere Institutionen und Personen zigmal zum Besten gegeben haben, was man längst bis zum Überdruss aus vielen Mündern gehört hat.
Originalität? Fehlanzeige, selbst bei vielen Bischofsberatern!
In den eigentlichen, spannenden geistigen Debatten hört man wenig in dem und zu dem, was Schriftsteller, Theaterleute, Bildende Künstler, Musiker, Physiker, Biologen, Mediziner, Hirnforscher, Gentechniker und andere in Bewegung versetzt und was diese in Bewegung versetzen, Eliten, die an der Zukunft der Welt arbeiten und mit bahnbrechenden neuen Erkenntnissen über Welt und Mensch die Welt- und Menschensicht und darüber die Gottessicht progressiv nachhaltig verändern.
Aus Kirchenleitungsmund vernimmt man dazu – wenn, dann – überwiegend wieder nur apologetische Moral. Kennen Lehre und Lehramt wirklich keinen evolutiven Fortschritt, im Glauben selbst? Bloße Rückwärtsgewandtheit wäre verhängnisvoll fürs gesamte Christentum.
QUELLE: Johannes Röser, „Kirche – das sind doch wir“ aus CIG 14/2014 vom 6. April 2014.
Hervorhebungen und Gliederung: Hubert Kauker.
Autor: Johannes Röser, kath. Publizist und Journalist, Autor mehrerer Bücher, lange Chefredakteur von Christ in der Gegenwart (Herder Verlag), seit 2021 Herausgeber.