Was erlauben Sie sich!

ist ein umgangssprachlicher Ausdruck von Empörung und Entrüstung, eine höfliche, aber energische Reaktion auf eine anmaßende Handlung eines anderen. Kann auch durch Erlauben Sie mal! zum Ausdruck gebracht werden.

Die Kirche erlaubt sich eine ganze Menge.

Haben Sie schon einmal versucht, die Kirche zu kritisieren? Nein – nicht irgendwo „Dampf“ abzulassen und gegen „die da oben“ zu wettern, sondern tatsächlich einen Verantwortlichen dazu zu bringen, eine Aussage zu korrigieren, eine Entscheidung zu ändern oder nur einen Fehler einzugestehen. Versuchen Sie es! Es ist so gut wie unmöglich.

Man hat ständig das Gefühl, mit dem Kopf wie gegen eine Gummiwand zu laufen. Wenn dahinter wenigstens stellenweise etwas hartes Gebälk wäre, so dass man etwas Widerstand verspürte, so käme man vielleicht einen Schritt weiter, aber so ist es ja nicht.

Die gerade vom Bistum Essen vorgestellte Studie des IPP, welche das Bistum und die Pfarreien in den Blick nimmt, beschreibt eine überraschende Tatsache. Auch in den Gemeinden habe es wenig Unterstützung für die Betroffenen gegeben. Hier hat ein Missbrauchsverdacht oft zu einer Spaltung in Befürworter und Gegner des Verdächtigen geführt. Statt Aufklärung, Schweigen und Solidarität mit dem eigenen, „guten“ Pfarrer. Und es fanden sich Verteidiger, welche den Anschuldigungen ein empörtes „Was erlauben Sie sich!“ entgegen hielten.

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