Hinwendung zur Demokratie

Was haben politische Fragen hier unter all den kirchlichen Themen zu suchen? Nun – der Christ soll zwar im stillen Kämmerlein fasten und unbeobachtet für die Armen spenden, aber die Augen vor der Umwelt verschließen muss er nicht. Die freie Ausübung der Religion ist eine Errungenschaft, die in einer freien Gesellschaft sicher besser gesichert ist als in einer unfreien. Daher sollten wir alle Versuche mit Sorge betrachten, die unser freiheitliches Zusammenleben beschädigen könnten.

Es ist wichtig, dass wir uns wieder aktiv zur Demokratie hinwenden. Wir sollten Politik nicht als „schmutziges Geschäft“ abqualifizieren, sondern auf allen Ebenen – Gemeinde, Land, Bund – bereit sein, zu kandidieren oder andere in der Parteiarbeit zu unterstützen. Wenn wir Probleme, Missstände oder geradezu Versagen erkennen, sollten wir uns melden, diskutieren, überlegen und beraten, aber nicht schimpfen und beleidigen und angreifen.

Es gab im 20. Jahrhundert in großen Teilen der Welt, die Erwartung, dass die Demokratie großen Zuspruch besitzt und sich immer weiter ausbreiten würde. Daraus entwickelte sich leider eine „Ära der Selbstgefälligkeit“ (Dobson und Walker), die nun vorbei ist.

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Abtreibung in Frankreich

Frankreich: Abtreibung wird zum Grundrecht

Das Recht auf Abtreibung wird in die französische Verfassung aufgenommen. Nach der Abstimmung vergangene Woche erreichte es nun am Montag mit 780 zu 72 Stimmen die nötige Dreifünftelmehrheit beider Parlamentskammern. Premier Attal sprach vom erfolgreichen Abschluss eines langen Kampfes. Die große Mehrheit der Franzosen befürwortet ein liberales Abtreibungsrecht, während die katholische Kirche dagegen ist.

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Nie wieder ist jetzt

Die heutige Parteienkrise braucht eine wehrhafte Demokratie. Der Kampf gegen rechts braucht ebenso mutige Politiker wie der Kampf gegen den Klimawandel. Denn Neo-Faschisten wollen nicht nur die Demokratie abschaffen, sie leugnen auch den menschengemachten Klimawandel und die Erkenntnisse der Klimawissenschaft. Es ist kein Zufall, dass die AfD diese beiden Überlebensfragen zusammen denkt. Die Demokraten sollten das auch tun. Dieses Zusammendenken entscheidet über unser aller Zukunft. Es ist wichtig, dass die Fridays-for-Future-Bewegung bei den derzeitigen Protesten an vorderster Front mit dabei ist. Björn Höcke, AfD-Vorsitzender in Thüringen, labert vom „Klima-Gedöns“. Der Mann möchte Ministerpräsident von Thüringen werden und plant einen „Epochenumbruch“.

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Das politische Spektrum

Die Begriffe „links“ und „rechts“ für politische Gruppierungen gehen auf die französische Nationalversammlung zurück. Diese Versammlung hatte am 9. Juli 1789 vom Rednerpult aus gesehen: linksAdel (270 Sitze), mitte – „Dritter Stand“, quasi das Bürgertum (584 Sitze), rechtsKlerus (291 Sitze). Insgesamt 1145 Sitze.

Wer hätte das gedacht? – Der Adel war links, der Klerus rechts.

Welche Vorgeschichte hatte das Ganze?

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Doppelte Buchhaltung

Die doppelte Buchhaltung hat ihren Namen davon bekommen, dass man jeden Betrag, den man aufzeichnet, in seiner Gesamtheit oder in Teilen immer auf mindestens zwei Konten verbucht, und zwar einmal positiv und einmal negativ, so dass alle positiven Teilbeträge in der Summe immer (bis auf das Vorzeichen) immer gleich allen negativen Teilbeträgen sind. Jede Buchung summiert sich also vorzeichengerecht immer auf Null. Man macht sich also praktisch die „doppelte“ Arbeit.

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Finanzberichte Bistum Essen

Das Bistum Essen arbeitet seit 2011 mit der Doppelten Kaufmännischen Buchführung und erstellt am Jahresende, wie andere Unternehmen, eine zu einem Finanzbericht zusammengefasste Bilanz und eine Gewinn- und Verlustrechnung. Letztere nennt das Bistum allerdings Ergebnisrechnung, da es sich als ein Unternehmen ohne Gewinnerzielungsabsicht ansieht. Diesen Bericht, auch Jahresabschluss genannt, prüfen unabhängige Wirtschaftsprüfer auf Ordnungsmäßigkeit.

Die Pfarreien des Bistums tun dieses übrigens NICHT, obwohl sie ebenfalls die technischen Mittel dazu hätten. Sie halten ihre finanzielle Situation weiterhin geheim. Das ist nach wie vor ein „Politikum“ und wird von unsere-kirche-2030 ausdrücklich kritisiert.

Die Dokumente, die das Bistum veröffentlicht, heißen seit einer Zeit offiziell Finanzbericht, gefolgt von der jeweiligen Jahreszahl. Früher war die Bezeichnung Haushaltsbericht üblich, man hört auch oft noch Jahresbericht oder Jahresabschluss. Haushaltsberichte werden auch heute noch erstellt, sind allerdings Ertragsrechnungen mit geplanten Zahlen, keinen Ist-Zahlen.

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