5 Antworten auf „Gedanken zur Zeit“

  1. Schweigen fällt schwer. Zwei Personen gibt es, deren Schweigen sehr schwer wiegt: Patriarch Kyrill in Moskau und Papst Franziskus in Rom.

    Was würde Kyrill drohen, wenn er die russische Armee und deren Führung bitten würde, ja demütig bitten, um des Leidens Christi willen, wegen seiner Wunden, seines Todes und seiner Auferstehung, die Kämpfe einzustellen und in die Manöverstandorte zurückzukehren? – Gar nichts!

    Sein Leib und Leben wäre kaum in Gefahr und sein Amt verdankt er nicht dem Präsidenten. Er könnte vielleicht verhaftet werden. Aber bei seinem hohen moralischen Ansehen würde kein Polizist es wagen, ihm ein Haar zu krümmen. Und den Staatsanwalt oder Richter möchte ich sehen, die ihn nach den neuen Gesetzen aburteilen wollten. Und selbst wenn: Tausenden seiner Gläubigen droht genau dasselbe.

    Und Papst Franziskus? Hat er Bedenken, die seit 1054 andauernde Spaltung noch zu vertiefen? Könnte er nicht an die gesamte christliche Tradition erinnern und alle Priester weltweit, gleich welcher Konfession und Kirche, zur Einheit und zum Frieden in dieser einen Sache aufrufen?

    Oder suchen beide Hirten hinter den Kulissen nach Vermittlungswegen? Wollen Sie dieses Potential erhalten, so vage es auch erscheinen mag?

    In der Geschichte wurde den Gläubigen oft genug erklärt, Seuchen und Kriege seien Strafen Gottes für die Sünden der Menschen. Dass Gott uns Corona geschickt hat, hat niemand mehr behauptet. Ob der Konflikt in der Ukraine seinem Willen entspricht?

  2. Ich verstehe nicht, warum sich so viele westliche Medien jetzt aus Russland verabschieden. Neues Gesetz gegen die Verbreitung von „Falschnachrichten“ hin oder her.

    Bitte bleibt doch VOR ORT, haltet die Augen und Ohren auf, helft euren oft verzweifelten russischen Informanten. Ihr müsst ja nichts offen berichten. Sendet eure Berichte eben heimlich und verschlüsselt nach Hause. Ihr kennt euch doch am besten im Land aus, wisst mit seinen Menschen und Einrichtungen umzugehen und euch mit den Verkehrsmitteln zu bewegen. Ganz wichtig: ihr kennt die Sprache wie kaum jemand sonst.

    Offiziell könnte ihr ja über die schöne russische Landschaft schreiben, über die Küche, die Religion, über Literatur, Musik, Theater, Museen, Sport und so weiter. Dafür muss ja wohl niemand 15 Jahre Zwangsarbeit befürchten.

    Ich kann nur hoffen, dass die Bekundungen des Rückzugs gewollte „Falschnachrichten“ sind, um die Zensurorgane hinters Licht zu führen. Woher sollen denn unsere Nachrichten kommen, wenn nicht über euch?

  3. Eigentlich wollte ich nur kurz etwas zu dem anachronistischen „Neusprech“ Gesetz in Russland sagen.

    Unsere eigenen Medien nutzen ihre Freiheit sehr unterschiedlich.
    Fast alle haben ja auf der Titelseite täglich einen großen Ukraine-Artikel mit Bild.
    Aber bei nahezu allen nimmt der Krieg maximal 10% des Umfangs ein.
    Das heißt, wir müssen uns zu 90% mit Trivia, Kuriosa, Kommerz, Sport und Konsum beschäftigen. Freizeitthemen scheinen ja ungeheuer wichtig zu sein. Gastronomen kommen ausführlich zu Wort, weil jetzt Klubs wieder aufmachen und man wieder tanzen darf.

    Wer, bitte schön, will denn jetzt ernsthaft TANZEN? Es könnte uns drohen, dass wir nach der Pfeife des russischen Präsidenten tanzen müssen. Sagen befragte Veranstalter doch ernsthaft: „Die Bedrohung hat doch etwas Irreales.“ Klar, das bedrückt die Menschen schon, aber mehr doch bitte nicht…

    Beinahe anstößig finde ich, dass aktuelle Sendungen wie das Morgenecho im Wdr5 immer noch genau in demselben „locker, flockigen“ Moderatorenton moderiert werden wie immer. Dieselben Jingles vor Nachrichten, Verkehrshinweisen, Wetter. Geradezu im Hochtempo wird zwischen allen möglichen Beiträgen hin- und hergeschaltet. Warum nicht mal einen weglassen, der einfach wenig „passt“? Warum nicht mal eine ruhige Musik statt dessen?
    Klar, Flüchtlinge kommen schon vor, Brot- und Wassermangel auch, und Fragen werden auch gestellt – Danke – aber das Umfeld, liebe WDR-Macher, das Umfeld sollte nicht so wie Urlaub und Feierabend sein.

    Wir erleben die größte Krise unseres Lebens und werden – na – „unterhalten“.
    Sorry.

    Wenigstens die WAZ hat auf der ersten Seite ihrer Wochenendbeilage den Titel „Und dann kommen plötzlich die alten Erinnerungen“. Für so etwas muss man schon dankbar sein. Im Rest der Beilage: Urlaubsziele, Kochen, Kinder und alles, was das Herz begehrt – in normalen Zeiten.

    Liebe MEDIEN: Ihr habt viel geschrieben, Bundeswehr und Regierung hätten einfach keinen Plan-B gehabt. WO BLEIBT DENN EUER PLAN-B?

    1. Ja – die Frage ist berechtigt. Wo haben die Medien ihren Plan-B?

      Sollte nicht jede Online Platform alles zum Stichwort („Tag“) „Ukraine“ absolut werbefrei und konsequent kostenlos anbieten? – Warum müssen wir noch immer endlos nach unten scrollen, um nichts zu übersehen?
      Wer mit der Krise noch Geld verdienen oder Kunden gewinnen will, macht sich in meinen Augen untragbar.

      Es wäre auch sehr schön, wenn alle Kurz-Infos (Bild + Kurztext) immer mit Zeitstempel versehen würden. Das hilft enorm, alte von ganz aktuellen Nachrichten zu unterscheiden.

  4. Ja es stimmt – unsere Welt ist im Umbruch – nichts ist mehr so, wie es am Dienstag noch war.

    Da stellt sich für mich die Frage, woran man sich in diesen Tagen noch orientieren kann?
    An moralischen Grundsätzen?
    An der Kirche?
    An den Mitmenschen?

    Wieder einmal versagt die Kirche!
    Oder vielleicht doch nicht ganz?
    Papst Franziskus ist gestern wohl in die russische Botschaft gegangen, und hat sich drastisch über den Einmarsch in die Ukraine beschwert!
    Ansonsten scheint die Kirche wohl – wieder einmal – mit sich selbst beschäftigt!

    Der Krieg ist die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln!
    Der Chinesische Botschafter hat im UN Sicherheitsrat gestern Nacht gesagt, dass in Kiew etwas geschieht, was sie (das Chinesische Volk und deren Vertreter) nicht sehen wollen.

    Die Grünen, und in Teilen auch die anderen Parteien, sind unsanft aus einem „Heile Welt Traum“ geweckt worden.
    Sonnenblumen, Klimaschutz, Umweltschutz, Abschaffung der Bundeswehr, Schwerter zu Flugscharen, Abschaffung der Kernkraft z.B. sind WIRKLICH EHRBARE ZIELE FÜR DIE ES SICH LOHNT, ZU ARBEITEN UND SIE UMZUSETZEN!
    WIR LEBEN ABER NICHT ALLEIN AUF DIESER WELT!

    DA LEBEN NÄMLICH NOCH Z. B. DIE PUTINS, DIE ERDOGANS, DIE XI JINPINGS, DIE KIM JONG-UNS, LUKASCHENKOS U. A.

    So lange das so ist, müssen die Menschen guten Willens auf Abschreckung setzen. Ob wir wollen oder nicht – sonst werden auch wir irgendwann überrollt.
    Wir werden erleben, dass unsere Bundeswehr neu aufgestellt, und vielleicht die Wehrpflicht wieder eingeführt wird.
    Wir werden erleben, dass Deutschland 2% seines Bruttoinlandsproduktes für den Wehretat ausgeben wird.

    Es ist immer niedlich, wenn Frau Baerbock jetzt droht. Ich frage mich nur: Womit?
    Es sind wieder Amerikaner, Engländer, Franzosen, die Deutschland mitziehen.
    Einfach nur peinlich!

    Peinlich sind unsere Bischöfe, die wieder mal durch Schweigen auffallen.
    Jetzt müssten die Kirchen geöffnet sein, damit die Menschen beten können für den Frieden!
    Jetzt müssen Messen gehalten werden, für den Frieden!
    Bischöfe und Priester: Kommt raus aus Eurer Komfortzone!
    Hört auf, EUCH NUR UM MATERIELLE DINGE ZU KÜMMERN! KÜMMERT EUCH ENDLICH UM DIE MENSCHEN!

    Ja – unser Umfeld ist wüst und leer!
    Unser Umfeld ist wütend!
    Warum?

    Weil seeeehr viele Menschen nur noch von 12:00 Uhr bis Mittag denken! Wer an Morgen denkt, ist ein Spiesser!
    Wer unangenehme Fragen stellt, wird an den Pranger gestellt!
    Und wenn wir an morgen denken, dann bitte nur zu meinen Bedingungen!
    Die Menschen haben seit Erfindung des Handys verlernt, miteinander zu reden, um den rechten Kurs zu kämpfen.

    Aber wir Christen, haben die stärkste Unterstützung die es gibt:
    Den Gott in drei Personen.
    Er hat den Menschen gesagt: „Machet Euch die Erde untertan“.
    So, wie es heute ist, das hat er ganz sicher nicht gemeint!
    Wir sollten wieder Schweineblut, wenn auch nur im übertragenem Sinne, an unsere Hauspfosten schmieren.
    Damit der Teufel weiss, hier ist für mich nichts zu holen!

    Warum lässt Gott das alles zu?
    Dieses kleine Wort mit fünf Buchstaben, hinterlässt viele, grosse Fragen. Warum.
    Aber keine Antworten.

    Deshalb können wir nur vermuten: Gott liebt die Menschen!
    Er ist aber mit der Entwicklung nicht einverstanden.
    Deshalb hat er die Pandemie geschickt.
    Aber wir mussten erleben, dass der Ruf: „ICH WILL MEINE FREIHEIT WIEDER HABEN!“ stärker war, als die Solidarität unter den Menschen.

    Nun ein Krieg!
    In den 70er Jahren sangen wir in unserer Kirchenband das Lied: „Immer auf Gott zu vertrauen, immer auf Gott zu vertrauen, immer auf Gott zu vertrauen, das ist der rechte Weg! Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben!“

    Auch die Jünger Jesu waren schwach – denken wir z.B. an Petrus.
    Ja, wir können sehr wohl leer sein – das bin ich auch.
    Das ist nicht schwach, sondern ein sehr guter, menschlicher Zug!
    Weil wir sehen, anprangern und abgeschmettert werden!
    In diesen Tagen sind wir hilflos, fühlen uns schwach – sind wütend.
    Aber wir haben Hoffnung – wie schlimm muss es sein, wenn man keine Hoffnung hat.
    Jetzt sieht man Menschen wieder beten!
    Die Menschen hatten Gott vergessen – jetzt suchen sie ihn wieder – auch, wenn das Bodenpersonal teilweise schlecht ist!

    Stehen wir weiter in dieser schwierigen Situation zusammen, „kämpfen“ für unsere Ideale und Überzeugungen!
    Beten wir für die vielen Toten dieses Krieges…
    Krieg ist schlimm – Häuserkampf grausam…
    Wozu der Mensch doch fähig ist…

    

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