Herz-Jesu Schließung (10)

Aus aktuellem Anlass muss das Hirtenwort des Bischofs weiter warten. Es läuft uns ja nicht weg. Bisher habe ich zwei Kommentare erhalten. Vielleicht werden es ja noch mehr…

Zu meiner großen Freude kam nämlich heute Nachmittag eine Mail herein, dass einer, der diesen Newsletter liest, der WAZ-Mülheim folgenden sehr schönen Text geschrieben hat:

In wenigen Wochen wird die Herz-Jesu Kirche nach dem Willen der Gremien der Pfarrei St. Mariä Himmelfahrt für immer geschlossen. Das war eine grobe Fehlentscheidung.  

Nach den Vorstellungen der Verantwortlichen sollen sich die Gläubigen der Herz-Jesu Gemeinde der St. Michael Gemeinde in Speldorf anschließen. Die Gläubigen aus Herz-Jesu, die den Weg nach St. Michael zur Sonntagsmesse nach nerviger Parkplatzsuche gefunden haben, werden enttäuscht sein über den schlechten Zustand der Kirche: feuchte Mauern, fleckige Wände und werden ihrer Heimat Kirche, Herz-Jesu, mit trockenen Mauern, einem freundlichen Anstrich und in einem guten Zustand, hinterhertrauern. Da hilft auch keine Herz-Michael Aktion. Wieder werden einige Gläubige unserer Kirche verloren gehen.

Der Autor hat die Redaktion darum gebeten, nicht mit Namen genannt zu werden. Sollten Sie dasselbe tun wollen, denken Sie bitte daran, dass Ihre Zuschrift selbst NICHT anonym sein darf, d.h. in der abschließenden Grußformel Ihrer Mail an die Redaktion, müssen Sie sich der Redaktion gegenüber schon offenbaren. Ja? Noch Fragen?

Neu an der obigen Zuschrift finde ich den Parkplatzaspekt. Die Herz-Jesu Gemeinde wird ja sicher nicht zu Fuß gehen. Das scheint zwar „pastoral“ lächerlich unwichtig zu sein, könnte sich aber zu einem Problem auswachsen. Man kann eine ganze Gemeinde vom „Gewicht“ von Herz Jesu nicht einfach verpflanzen. Zumal es am alten Standort ja nicht danach aussieht, als ob dort jemals wieder Messen oder Andachten stattfänden – Anfrage an Pfarrbüro noch immer unbeantwortet. Im Votum stand eigentlich ein Versprechen und damit hat man alle auf den Versammlungen beruhigt.

Zu den feuchten Mauern und fleckigen Wänden möchte ich der Objektivität halber den Aspekt des Glockenturms anfügen, wo Herz Jesu anscheinend Probleme hat. Es sollen mündliche Berichte kursieren, wonach Architekten sich geweigert hätten, bei vollem Geläut auf den Turm von Herz Jesu zu steigen, um ihn zu begutachten. Das kann in St. Michael mit seinem kleinen Geläut natürlich nicht passieren. Aber: 

Wie alle wissen hält die Pfarrei seit Jahren schon den Zustand aller Gebäude vor allen geheim; nie hat eine Gemeinde einen detaillierten Bericht gesehent, von was auch immer: Heizung, Wände, Dach, Orgel, Innenputz, Außenputz, Turm, Fenster … Das gilt generell für alle Standorte. Alles geheim!

DAS ist der eigentlich wunde Punkt. Warum macht man der „bedauernswerten Herz-Jesu-Kirche“ (so nenne ich sie) den Vorwurf eines „jahrzehntelangen Versäumens von Renovierungsarbeiten“? 

Wir haben seit der Neuordnung der Pfarreien 2007 unter Bischof Genn, also seit 15 langen Jahren, einen gemeinsamen KV: der hatte die volle Verantwortung für alles, nicht die Gemeinde oder der Sachausschuss vor Ort. Was haben wir lauthals „3-5-1“ bekundet? Das war nur Marketing. Lüge, letztlich. Von Einheit, der „1“, von Gemeinsamkeit wenig, sehr wenig.

Solange die Pfarrei nicht alle Gutachten auf den Tisch legt, gilt: 

„Niemand weiß, wem man was glauben soll“.

Warum kann man das nicht alles auf der Homepage nachlesen und warum geschah das nicht schon im PEP? Ich bin so vermessen, zu behaupten, auf diesen Vorschlag hätten die „Gremien“ auch selber kommen können. Statt dessen wollte man die sachliche Diskussion, die als „Hauen und Stechen“ mißverstanden wurde, ausschließen. Wenn nicht jetzt, wann dann?

Dann hätten wir die Diskussion schon mal einen wichtigen Schritt weiter gebracht. Und dann wäre endlich die sachliche Ebene erreicht.

Da gehört die Diskussion ja eigentlich hin.

Seit viel zu lange verharren wir schon im Schema: „A sagt das Eine, B das Andere. Alles widerspricht sich.“ Und das alles unter den Augen der Presse und mit ihrer Hilfe (Danke).

Müsste doch nicht sein!

Außerdem wird „unter der Hand“ berichtet, dass die Herz-Jesu-Vertreter (im PGR) sich „unter Tränen“ dem Beschluss angeschlossen haben sollen. Es zeigt, dass keine gute Synchronisierung mit der Gemeinde besteht, denn die Gemeinde vergießt auch Tränen, hätte den Beschluss aber vermutlich wohl nicht angenommen, zumal sie sich so kurz nach dem Jubiläum „verarscht“ vorkommen musste. Warum konnte man keine „Urabstimmung“ machen? So teuer wäre diese per Briefwahl auch nicht gekommen. Förderverein!

Bitte bleiben bzw. werden Sie aktiv!

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