Warum lässt Gott das alles zu?
Diese Frage sucht zur Zeit Raum in Millionen von Herzen und Köpfen. Sie wird in der Geschichte nicht zum ersten Mal gestellt. Jeder von uns wird seine eigenen Beispiele vor Augen haben. Die besten Theologen haben sie beleuchtet, schon oft, haben sie von innen und von außen analysiert. Und wir alle miteinander haben noch nie eine nur halbwegs überzeugende Antwort darauf gefunden.
Ist es nicht so, dass so mancher aus menschlicher Gewohnheit denkt:
„Jetzt haben wir dich gefangen, Gott, mit Logik. Bist du nicht der Schöpfer? Bist du nicht ewig und unwandelbar? Vor allem aber, bist du nicht auch allmächtig, liebst du nicht die Menschen und übst Verzeihung? Und bist du nicht gerecht?“
Das wäre in der Tat eine Argumentation, die vor Gericht sicher sofort in unserem Sinne verstanden würde und sofortige Verurteilung des Angeklagten zur Folge hätte.
Aber so bequem geht es nicht. Gott hat uns eine Welt geschenkt, in der nicht jeder Tag ein milder Frühlingstag ist. Die Schöpfung ist noch nicht zu Ende. Die Erdplatten bewegen sich, die Oberfläche bebt, die Stürme und Tiefdruckgebiete zeigen uns unsere Schwäche. Fluten und Dürre sind mal hier, mal da. Arten sterben aus, andere entwickeln sich neu. Das ist alles Teil der Wirklichkeit, die wir nicht leugnen können.
Wenn wir der Meinung sind, manches sollte anders sein, so müssen wir uns fragen, ob wir mit den richtigen Mitteln daran arbeiten oder nur einfach bequem sind. Auch wir Menschen sind allem Anschein nach weder „reif“, noch „vollkommen“. Und „gut“, wie Gott uns wohl haben möchte, sind wir schon lange nicht. Auch nicht, wenn wir uns ab und an einmal auf der richtigen Seite wähnen.
Was hilft uns das? – Nun, es macht uns erst einmal vielleicht nur traurig.
Sollen wir also gar nichts tun? – Nicht fasten oder beten, zum Beispiel?