Hinkende Trennung von Staat und Kirche

Es geht um viel Geld und zwar um die Finanzen der katholischen Kirchen­gemeinden in NRW, insgesamt ein Milliardenbetrag. Die fünf Bistümer in NRW – Aachen, Essen, Köln, Münster und Paderborn – wollen das bisher geltende staatliche Gesetz für die Verwaltung der Finanzen der Kirchen­gemeinden durch neue, gemeinsam abgestimmte innerkirchliche „Gesetze“ ablösen. Und dazu muss der Landtag ein neues neutrales „Rahmengesetz“ beschließen, welches den Bistümern diesen Freiraum gibt.

Eigentlich kann niemand etwas dagegen haben, wenn die Bistümer ihre „innerkirchlichen“ Angelegenheiten selbst regeln, ohne dass der Staat eingreift oder Vorgaben macht. Die Kirchen betreiben jedoch eine große Anzahl von Einrichtungen, die überwiegend keineswegs von ihnen, sondern vom Staat, finanziert werden. Es ist daher durchaus im öffentlichen Interesse, wie darüber entschieden wird. Ebenso, ob die Kirchenmitglieder in ihren Rechten gegenüber ihren Leitungen weiterhin so eingeschränkt bleiben wie in der Vergangenheit, wo jeder Bischof als fürstlicher Landesherr absolute Gewalt über seine Verwaltung hatte.

Wir sprechen vom Kirchen­vermö­gens­verwal­tungs­gesetz (KVVG). Die neuen bischöflichen Regelungen sollen mit dem Segen des neuen Landesgesetzes jedoch genau so auto­kratisch sein wie das alte, in seinem Ursprung noch aus preußischer Zeit stammende Gesetz von 1924. Ein „Sprung“ in eine moderne Gegenwart ist dies nicht.


Die SPD Fraktion hat beantragt, dass es vor der Abstimmung über das Gesetz doch eine Anhörung dazu geben wird. Der von den fünf Bistümern so sorgsam intern abgesprochene Entwurf wird also doch noch einmal durchleuchtet.

Quellen:

domradio.de. katholisch.de. Kirche+Leben. Evangelische-Zeitung. Neues Ruhrwort.

Bistum Aachen. Bistum Essen. Erzbistum Köln. Bistum Münster. Erzbistum Paderborn.

„Hinkende Trennung von Staat und Kirche“ weiterlesen

Finanzberichte Bistum Essen

Das Bistum Essen arbeitet seit 2011 mit der Doppelten Kaufmännischen Buchführung und erstellt am Jahresende, wie andere Unternehmen, eine zu einem Finanzbericht zusammengefasste Bilanz und eine Gewinn- und Verlustrechnung. Letztere nennt das Bistum allerdings Ergebnisrechnung, da es sich als ein Unternehmen ohne Gewinnerzielungsabsicht ansieht. Diesen Bericht, auch Jahresabschluss genannt, prüfen unabhängige Wirtschaftsprüfer auf Ordnungsmäßigkeit.

Die Pfarreien des Bistums tun dieses übrigens NICHT, obwohl sie ebenfalls die technischen Mittel dazu hätten. Sie halten ihre finanzielle Situation weiterhin geheim. Das ist nach wie vor ein „Politikum“ und wird von unsere-kirche-2030 ausdrücklich kritisiert.

Die Dokumente, die das Bistum veröffentlicht, heißen seit einer Zeit offiziell Finanzbericht, gefolgt von der jeweiligen Jahreszahl. Früher war die Bezeichnung Haushaltsbericht üblich, man hört auch oft noch Jahresbericht oder Jahresabschluss. Haushaltsberichte werden auch heute noch erstellt, sind allerdings Ertragsrechnungen mit geplanten Zahlen, keinen Ist-Zahlen.

„Finanzberichte Bistum Essen“ weiterlesen

Bistum macht in 2020 Überschuss trotz Bilanzverlust

In einem Artikel über Herz Jesu in der WAZ-Mülheim vom 07.01.2023 macht Ulrich Lota, Sprecher des Bistums Essen, die Aussage, dass das Bistum im Jahr 2020 „einen Verlust in Höhe von 3,4 Millionen € ausgewiesen hat.“

Das ist nicht ganz falsch, aber auch nicht ganz wahr.

Denn wir werden weiter unten sehen, dass das Bistum ein Ordentliches Geschäftsergebnis, auch Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit genannt, in Höhe von 3,1 Millionen Euro erzielt hat, positiv, wohlgemerkt, kein Verlust. Die beiden Zahlen sehen zum Verwechseln ähnlich aus. Das ist zwar kein großes Plus, aber in der Coronazeit durchaus achtbar.

„Bistum macht in 2020 Überschuss trotz Bilanzverlust“ weiterlesen

Klare Worte aus Rom

Es kann doch nicht sein, dass die Hirtenaufgabe eines Pfarrers oder Bischofs darin besteht, das finanzielle Überleben des Bistums zu sichern. So denken aktive Gemeinden, deren Kirchen in Gefahr sind, aufgegeben und profaniert zu werden. Mit Recht – wie ein Lehrschreiben des Papstes vom Juli 2020 zu erkennen gibt.

„Klare Worte aus Rom“ weiterlesen