Immanuel Kant und die Kirche

Einer der bedeutendsten Philosophen aller Zeiten – Immanuel Kant (1724 – 1804) – feierte im April dieses Jahres seinen 300sten Geburtstag. Wer mag, findet eine Reihe von Symposien und einiges Material: 300 Jahre Kant oder 14. Internationaler Kant-Kongress oder Kant-Jahr 2024. Auch 300 Jahre Immanuel Kant. Jede Suche im Internet liefert mühelos weitere Links. „Weit über seine Zeit hinaus hat Immanuel Kant die deutsche und europäische Geistesgeschichte geprägt“.

Dabei hätten gläubige katholische Christen sein Hauptwerk „Kritik der reinen Vernunft“ vor 1966 gar nicht lesen dürfen. Denn die kath. Kirche führte es auf ihrem „Index der verbotenen Bücher“ per Dekret vom 11. Juni 1827, also erst lange nach seinem Tod. Die Lektüre eines der verbotenen Bücher galt als schwere Sünde, die man unbedingt zu beichten hatte. Der Index wurde nach 1966 von der Kirche für unwirksam erklärt. Hitlers „Mein Kampf“ war übrigens nie auf dem Index, komisch.

Kant sprach von hochbrisanten Themen wie Mündigkeit, Vernunft, wie und was man überhaupt wissen kann und über die „letzten“ Dinge wie Gott, Offenbarung und Unsterblichkeit. Das war nicht nur den politischen Herrschern der Zeit unbequem, sondern auch der Kirche, die ihr Lehrgebäude und ihr Erklärungsmonopol schützen wollte. Kant war seit den späten 1780er Jahren eine internationale Berühmtheit, verbrachte aber nahezu sein ganzes Leben im damals weltoffenen Königsberg. Leider beanspruchten die turbulenten Ereignisse nach der französischen Revolution (1789) bald die Aufmerksamkeit der damaligen Zeit.

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Globale Kirche – was tun?

Die Katholische Kirche weist häufig stolz auf ihre „globale“ Sendung hin. Jesus habe sie ja dazu berufen, „allen“ Völkern das „Reich Gottes“ zu verkünden. Sie soll das „Salz der Erde“ sein, also einen Unterschied machen zum üblichen Einerlei aus Nachlässigkeit, Gleichgültigkeit, Unrecht, Bequemheit, Grausamkeit, Gier, Geiz, Hunger, Unwissenheit und – ja – Dummheit. Gut, die römische katholische Kirche ist es nicht allein, die sich dazu berufen fühlt. Sie hat ja ihre protestantischen und orthodoxen Brüder und Schwestern, die es genauso sehen. Trotzdem beschränken wir uns hier mehr auf „Rom“, weil dort die „Weltkirche“ immer gern als Begründung dafür gegeben wird, warum gewisse Veränderungen eben NICHT gehen.

Nur: was ist das eigentlich genau, dieses „Reich Gottes“?

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Fragen an Jesus

Die römische Verwaltung, die damals über das Land der Juden herrschte, die Steuern einzog und im weitesten Sinne für „Recht und Ordnung“ sorgte, hat Jesus vorgeworfen, sich als „König der Juden“ aufzuspielen und über das Land herrschen zu wollen. Damals durfte aber nur ein Kaiser einen Menschen zum König ernennen. Auf Drängen des Volkes verurteilte Pilatus Jesus zum Tode am Kreuz.

Jesus wurde ausgepeitscht, wie ein Verbrecher behandelt und schließlich an ein Kreuz genagelt. Daran ist er langsam und qualvoll gestorben. Das Kreuz musste er zuvor selbst zum Platz der Hinrichtung tragen.

Auf dieses Ereignis besinnen sich Christinnen und Christen am Karfreitag.

Sprechen über Gott

Es gibt ein Wesen, über das wir sprechen wollen, und das wir also benennen müssen: nennen wir es also Gott. Wenn wir der Meinung sind, es gibt „ihn“, so meinen wir, „er“ existiert, also man kann „ihn“ suchen und vielleicht finden, auf jeden Fall aber über „ihn“ nachdenken und reden. Vielleicht kann man „seine“ Eigenschaften beschreiben und vielleicht „seine“ Handlungen erkennen und darstellen. Man kann sich auch in einen ganz und gar ruhigen Zustand versetzen, wo wir selbst aktiv gar nichts oder so wenig wie möglich tun, sondern lediglich versuchen, zu hören oder zu empfinden, was „er“ uns möglicherweise vermitteln will und es vielleicht sogar tut.

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Pfingsten, kein Wunder

Welche Beziehung haben wir zum Pfingstfest? Es ist das Fest des Heiligen Geistes, der alle Gläubigen weltweit erfüllt und verbindet, erklärt die Evangelische Kirche. In Predigten wird gern, vor allem für Kinder verständlich, gesagt, Pfingsten sei der „Geburtstag“ der Kirche. Vor einigen Jahren war es noch unangefochten nach Ostern und Weihnachten das dritte Hochfest im Kirchenjahr. Viele nutzen aber das lange Pfingstwochenende für Ausflüge ins Grüne, einen Kurzurlaub sowie Treffen mit Freunden und Sportfeste. Pfingsten eignet sich tatsächlich als interkulturelles Fest, macht uns aufmerksam, dass Verständnis nötig und wichtig ist.

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Kann man das glauben?

Wie gehen wir damit um, dass es über den Menschen Jesus KEIN einziges historisches Zeugnis gibt. Sein eigentlicher Name lautet hebräisch-aramäisch Jeschua oder Jeschu, beides Kurzformen von Jehoschua, damals ein häufiger Name. Es gibt aus seiner Zeit keinen Eintrag einer Volkszählung, einer Steuerzahlung oder eines Militärdienstes, weder eine Prozessakte des jüdischen Hohen Rates über gewisse gefährliche oder gotteslästerliche Lehren oder über seinen Tod durch römische Hand, noch eine solche des römischen Verwalters Pontius Pilatus, auch keinen Bericht des Pontius Pilatus an den Kaiser oder Senat in Rom, keinen Vermerk jüdischer Schriftgelehrter über einen bestimmten Wanderprediger. Es gibt auch keinen Bericht eines Anhängers (Jüngers oder Apostels) Jesu, der mit ihm umhergezogen ist oder ihn gastlich aufgenommen hat, über seine Lehre oder sein Leben, nur einen einzigen jüngeren Zeitgenossen, den Paulus von Tarsus, ein ehemaliger Gegner, der über ihn geschrieben hat. Er schrieb einige Jahre später über einen Getöteten, der von seinen Anhängern besonders verehrt worden war, wovon jedoch Paulus im weit entfernten Tarsus selbst nichts bemerkt hatte, und der mutmaßlich aus seinem Grab wieder lebendig wurde. Über den weiteren Verbleib Jesu schrieb Paulus jedoch nichts. Wir wissen nicht einmal, ob Jesus bartlos und freundlich aussah oder langbärtig, langhaarig und ernst blickend war; darüber schreibt auch Paulus NICHTS.

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